Krampfadern

Die Krampfadererkrankung ist ein weit verbreitetes Leiden. Hauptursache für die Entstehung ist eine Bindegewebsschwäche. Ist das Bindegewebe geschwächt, kann es seiner natürlichen Stützfunktion nicht mehr nachkommen. Die Folge ist eine Schwächung der Klappenfunktion, die Klappen schließen nicht mehr richtig und das Blut staut in den Beinvenen zurück. Es kommt zu einer Druckerhöhung im oberflächlichen Venensystem. Als Konsequenz kommt es zu einem Versagen der Venenklappen, es entstehen Krampfadern. Begünstigt wird die Bildung, z. B. durch langes Stehen oder allgemeinen Bewegungsmangel.

Der Begriff Krampfader stammt von dem alten deutschen Wort „Krummader“ ab und heißt krumme, geschlängelte Ader.

Beschwerden
Typisch für das Krampfaderleiden sind müde und schwere Beine. Vor allem abends kann es zu einem Spannungsgefühl und einer Beinschwellung kommen. Viele Patienten klagen über nächtliche Wadenkrämpfe. Wird das Krampfaderleiden nicht behandelt, kann es zu einer folgenschweren Schädigung des Venensystems und des Beines kommen. Die Folge sind ausgeprägte (Ödeme) Beinschwellungen, im weiteren Verlauf Hautveränderungen bis hin zum Geschwür (offenes Bein). Auch Entzündungen der Krampfadern treten gehäuft auf, in deren Folge es auch zur Venenthrombose kommen kann.

Können Krampfadern neu entstehen?
Die Neigung zu Krampfadern ist angeboren. Wir können Sie daher nicht vor einer neuen Entstehung schützen. Eine regelmäßige Kontrolle ist daher sinnvoll.

Therapie der Krampfadern
Man unterscheidet konservative und operative Behandlungsmethoden. Mit welcher Methode behandelt wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Welches Therapieverfahren ist für mich das Richtige?
Nach einer gründlichen Diagnostik, bei der immer auch eine Farbduplexsonographie durchgeführt werden sollte, können wir Ihnen raten, ob eine Kompressionstherapie, eine Sklerosierungstherapie oder ein operativer Eingriff erforderlich ist.

Therapie – konservativ

Kompressionstherapie
Sie ist Grundlage für alle Verfahren in der Therapie der Varikosis. Die Kompression verbessert den venösen Rücktransport des Blutes durch eine Unterstützung der Muskel-Venen-Pumpe. Dies führt über eine Verengung der Venendurchmesser auch zu einer Reduzierung des Thromboserisikos.

Medikamentöse Behandlung
Extrakte aus rotem Weinlaub oder Roßkastanien können einen positiven Einfluss auf Flüssigkeitsansammlungen und Gefäßwände der Venen haben. Der Übertritt von Flüssigkeit ins Gewebe kann dadurch reduziert werden und so zu einer Abnahme von Ödeme und Schweregefühl führen.

Diese Präparate sind nicht in der Lage, Krampfadern zu heilen. Es kann allenfalls eine leichte Minderung von Beschwerden erreicht werden.

Sklerosierungstherapie
Durch die Injektion eines Verödungsmittels (Aethoxysklerol) wird eine Venenentzündung provoziert. Der Organismus wandelt die verschlossene Vene dann im weiteren Verlauf zu Bindegewebe um. Dieser Prozess dauert einige Wochen. Zur Unterstützung ist in der ersten Zeit eine Kompressionstherapie erforderlich. Eine Weiterentwicklung ist die Sklerosierung mit einem Verödungsschaum. Diese Methode eignet sich besonders für etwas größere Seitenastvenen. Falls erforderlich wird sie unter duplexsonographischer Kontrolle durchgeführt. Die Verödungstherapie wird immer ambulant durchgeführt. Je nach Befund sind meistens zwei bis vier Behandlungen notwendig.

Therapie – operativ

In der Praxis für Gefäßmedizin und moderne Venentherapie werden alle venösen gefäßchirurgischen Eingriffe einschließlich aller minimalinvasiver Verfahren durchgeführt. Schwerpunkt ist die minimalinvasive Varizenchirurgie. In der Regel werden die Eingriffe ambulant durchgeführt, bei größeren Operationen erfolgt eine stationäre Behandlung im Rahmen unserer Kooperation mit den SLK Kliniken, im Klinikum am Plattenwald.

Was ist Moderne Venentherapie?

1. Rechtzeitige Behandlung zur Vermeidung von Spätfolgen
2. Erhaltung der funktionsfähigen Venen
3. OP Techniken auch unter Berücksichtigung kosmetischer Aspekte
4. Kombination der Verfahren, um für jeden Patienten und Befund die beste individuelle Therapie anzubieten:

  • Sklerosierung
  • Laser (ELVeS Radialfaser)
  • Radiofrequenz
  • Crossektomie und Stripping
  • Klebeverfahren (Venaseal) Kompression

 5. Laser- und Radiowellen gestützte Crossektomie nach den neuesten Erkenntnissen.

Klassische Krampfaderoperation

Die operative Therapie der Varikosis (Stripping) wurde bereits vor ca. 100 Jahren erstmals von Babcock (1872-1963) angewandt. Dieses Verfahren findet heute vor allem bei stark geschlängelten und erweiterten Hauptstammvenen Anwendung, die einer endovaskulären Therapie mittels Laser oder Radiofrequenzkatheter nicht zugänglich sind. Dabei werden die Krampfadern über Sonden herausgezogen (sog. Stripping) und dann über kleine Inzisionen entfernt (Miniphlebektomie). Funktionstüchtige Abschnitte der oberflächlichen Venen verbleiben dabei im Bein.

„Schnittfreie Operation“
Die Miniphlebektomie ist geeignet, um großkalibrige Krampfadern, die durch eine Sklerosierung nicht gut behandelt werden können, kosmetisch zu entfernen. Der Begriff „schnittfrei“ bedeutet, dass die Venen über 1 – 2 mm große Stiche entfernt werden. Wegen der sehr kleinen Hautöffnung kommen Spezialinstrumente zum Einsatz. Die Minischnitte werden nicht genäht, sondern mit Klebestreifen adaptiert. Dies führt zu einem sehr guten kosmetischen Ergebnis. Ohne Schnitt – auch wenn es nur ein kleiner ist – geht es allerdings nicht.

Endovenöse Krampfadertherapie
Hierbei werden die Venen mit modernsten Laser- und Radiowellensonden von innen im Rückzugsverfahren verschweißt. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Venenwand durch Hitze so geschädigt werden kann, dass der behandelte Abschnitt dauerhaft verschlossen bleibt. Der behandelte Venenabschnitt wird in der Folge vom Körper abgebaut. Die venöse Stauung und die damit verbundenen Beschwerden sind damit behoben. Diese Technik bietet hervorragende funktionelle und kosmetische Ergebnisse. Die endovaskulären Verfahren sind seit mehr als 15 Jahren etabliert.

Lasertherapie (ELVeS)
Durch eine kleine Punktionsstelle wird unter Ultraschallkontrolle ein Laserkatheter in die Vene eingeführt. Die Veneninnenwand wird im erkrankten Bereich auf ca. 70° Celsius erwärmt. Durch die daraus resultierende Schädigung der Venenwand kommt es sofort zu einem Verschluss, der krankhafte, venöse Rückstau wird verhindert. Es kommt zunächst zu einer Verhärtung der behandelten Vene, die dann im Verlauf einiger Monate vom Körper vollständig abgebaut und zu Bindegewebe umgebaut wird.

Dieser Eingriff wird in der Regel ambulant in einer Teil- oder kurzen Vollnarkose durchgeführt. Alternativ kann der Eingriff auch in einer Tumeszenz-Lokalanästhesie durchgeführt werden. Normalerweise kann 1 – 2 Tage nach dem Eingriff der normale Alltag wieder aufgenommen werden, sportliche Aktivitäten sind nach ca. einer Woche wieder möglich. Eine postoperative Kompressionstherapie ist bei diesem Verfahren nur für 2 – 3 Wochen notwendig.

Bei ca. 20 % aller Krampfaderoperation handelt es sich um Rezidiveingriffe. Die Behandlung der Rezidivvarikosis mit offenen Operationstechniken ist für den Patienten belastend und mit Risiken verbunden. Wir sehen heute nur noch in Ausnahmen eine Indikation für die erneute operative Freilegung der Leiste oder Kniekehle und behandeln die Patienten ambulant erfolgreich mit dem Radiallaser.

Venefit (VNUS ClosureTM)

Das Prinzip der Behandlung ist ähnlich dem der venösen Lasertherapie. Die Hitzeerzeugung erfolgt hier durch Radiowellen. Die Radiowellen erhitzen die Venenwand auf 120° und verschliessen sie. Es kommt zunächst zu einer Verhärtung der behandelten Vene, die dann im Verlauf einiger Monate vom Körper vollständig abgebaut und zu Bindegewebe umgebaut wird.

Dieser Eingriff wird in der Regel ambulant in einer Teil- oder kurzen Vollnarkose durchgeführt. Alternativ kann der Eingriff auch in einer Tumeszenz-Lokalanästhesie durchgeführt werden. Normalerweise kann 1 – 2 Tage nach dem Eingriff der normale Alltag wieder aufgenommen werden, sportliche Aktivitäten sind nach ca. einer Woche wieder möglich. Eine postoperative Kompressionstherapie ist bei diesem Verfahren nur für 2 – 3 Wochen notwendig.

Wie Venefit (ClosurefastTM) funktioniert, sehen Sie in dem 3-minütigem Film von Medtronic.

VenaSeal

Hierbei handelt es sich um das neueste und innovativste Verfahren zur Behandlung der Krampfadern. Der Kleber wird über einen Katheter von außen in die Vene eingeführt und verschließt die Stammvene. Die Behandlung ist schmerzfrei und wird ohne Lokalanästhesie oder Narkose durchgeführt. Nach der Behandlung kann der Patient seinen ganz normalen Alltagsaktivitäten nachgehen. Die verschlossene Vene wird nach dem Eingriff vom Körper abgebaut.

Sklerotherapie

Durch die Injektion eines Verödungsmittels (Aethoxysklerol) wird eine Venenentzündung provoziert. Der Organismus wandelt die verschlossene Vene dann im weiteren Verlauf zu Bindegewebe um. Dieser Prozess dauert einige Wochen. Zur Unterstützung ist in der ersten Zeit eine Kompressionstherapie erforderlich. Eine Weiterentwicklung ist die Sklerosierung mit einem Verödungsschaum. Diese Methode eignet sich besonders für etwas größere Seitenastvenen. Falls erforderlich wird sie unter duplexsonographischer Kontrolle durchgeführt. Die Verödungstherapie wird immer ambulant durchgeführt. Je nach Befund sind meistens 2 bis 4 Behandlungen notwendig.

Therapie der Varikosis – Venclose

Mit der Varikosis-Therapie bieten wir in unserer Gefäßpraxis die neueste Generation eines Radiofrequenzgenerators und Radiofrequenzkatheters zur endothermischen Verschlussbehandlung an. Minimalinvasiv wird ein kleiner Katheter in die Vene eingeführt. Durch Hitzeeinwirkung wird die Vene im gesamten Verlauf geschädigt, so dass sie sich verschließt und dann zu Bindegewebe umgewandelt wird. Der neue Venclose Katheter verkürzt dabei aufgrund seines Designs die Operationsdauer.

Erfahren Sie mehr über das Venclose-System:

Venclose_praesentation.PDF

biolitec Ambulante Lasertherapie

In unserer Gefäßpraxis führen wir bei Krampfadern die ambulante Lasertherapie durch. Bei diesem minimal-invasiven Verfahren, das schmerzarm und mit kurzer Behandlungsdauer und Regenerationszeit in unserem ambulanten OP-Zentrum durchgeführt wird, wird ein Infektionsrisiko minimiert. Deswegen sind diese ambulanten Behandlungen auch zu Zeiten einer Pandemie möglich und Eingriffe müssen nicht aufgeschoben werden. So ist sichergestellt, dass Sie direkt und sicher behandelt werden können.